Der Sternhimmel im April: Merkur am Abendhimmel

Im Jahr 1607 vermutete Johannes Kepler, einen Merkurtransit vor der Sonne beobachtet zu haben. Allerdings kann dieser nicht mit dem freien Auge verfolgt werden, da der Merkur dafür zu klein ist. Erst mit Hilfe eines Fernrohres gelang das Pierre Gassendi erstmals im Jahr 1631 nach Keplers Vorausberechnungen. Die Merkur-Phasen entdeckte Giovanni Zupus acht Jahre später. In diesem Monat ist der rare Planet freisichtig in der Abenddämmerung über dem Westhorizont zu sehen.
Zwischen dem 15. und 26. bietet der Merkur über dem Westnordwest-Horizont die beste Abendsichtbarkeit in 2009. Er wird dabei recht hell und kann mit der Venus verwechselt werden, die sich allerdings zzt. am Morgenhimmel zeigt. Mit dem Sonnenuntergang geht im Osten der Ringplanet Saturn auf, der seine Opposition Anfang März durchlief. Vom Morgenhimmel zieht er sich langsam zurück.
Am Sternhimmel der ersten Nachthälfte wird die zunehmende Dominanz des Frühlings deutlich: Im Südwesten - Westen neigen sich die Sterne des Wintersechsecks dem Horizont, damit dem Untergang entgegen.
Im Süden funkelt neben dem Saturn der Regulus im Trapez des Löwen. Östlich folgt der rötliche Arktur im Bootes oder Bärenhüter - darunter schließt die Spika in der Jungfrau das Frühlingsdreieck. Diese Sterne können auch gut mit Hilfe des Großen Wagens hoch im Zenit in seiner Frühlingsposition aufgefunden werden. Sein Deichselbogen weist direkt auf den Arktur und auch auf die Spika.
Am 9. ist Vollmond, Neumond am 25. April. Der Planet Mars bleibt immer noch unsichtbar. Der Riesenplanet Jupiter dagegen baut seine Morgensichtbarkeit aus und strahlt hell im Südosten, er erreicht jedoch keine großen Höhen über dem Horizont. Gefolgt wird er von der noch helleren Venus, die zum Monatsende ihren größten Glanz erzielt. Und am Morgenhimmel funkeln hoch im Osten bereits die hellen Sterne des Sommerdreiecks: Deneb - Wega - und Atair.
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